Widerstand auf Augenhöhe

Seit 10 Jahren machen wir jetzt Widerstandsarbeit und Erinnerungskultur mit Esther Bejarano zusammen. Wir haben vorher auch gegen Rassismus gerappt, aber wir waren keine widerständige und keine politische Band damals, weil wir uns selber manchmal gewährt haben gegen gewisse Strukturen, die uns erzählen wollten, was Widerstand ist und warum Widerstand so wichtig ist. Und weil wir selber nicht durchgeblickt haben.

Mit der Zeit habe ich gemerkt, Widerstand gegen Ungerechtigkeit ist natürlich in der kleinsten Zelle zu sehen, in der Familie und im Umfeld, aber wird dann immer globaler. Und egal, ob in der Familie oder im Umfeld, unter Freunden, in der Gesellschaft:

Es wird nie einen Widerstand geben mit dem erhobenen Zeigefinger.

Für mich ist Widerstand, Menschen für eine Sache zu gewinnen, gegen Ungerechtigkeit, gegen Hass, gegen Diskriminierung, gegen jegliche Art von Faschismus, aber das vorzuleben und sie abzuholen an einem Punkt, wo man sagt, hier sind wir menschlich und auf der Ebene von Respekt sind wir – mit dieser Band, mit diesen Menschen, mit dieser Gruppe.

Wir werden nie Widerstand so leben können, wenn wir glauben, dass wir die Besseren sind und die Weisheit mit Löffeln gefressen haben.

Wir müssen voneinander lernen. Wir müssen füreinander lernen und nicht den erhobenen Zeigefinger haben. Und die Leute einfach menschlich erobern. Denn es wird keinen Widerstand, keine Politik, keinen Kampf für die Gesellschaft der Vielen geben ohne Respekt und Menschlichkeit.

Und den verliert man leider sehr oft, wenn man glaubt, dass man der oder die bessere ist. Deswegen, auch hier wieder:

Widerstand auf Augenhöhe, aber Widerstand auch mit Menschlichkeit und Herz.

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