„Unter dem Motto WE ARE HERE! startet am 8. April 2021, dem 50. Jubiläum des Welt-Roma*-Tags, die 2. Roma-Biennale. In fünf Kapiteln soll sie die Vision einer zutiefst solidarischen, radikal diversen und gerechten Gesellschaft entwickeln.

Anlässlich fünf verschiedener Jahrestage, die mit der Geschichte und Gegenwart der Roma* und Sinti* zusammenhängen, setzen sich 50 Künstler*innen mit fünf verschiedenen Aspekten des HIER SEINS aus der Perspektive der Rassifizierten, Unterdrückten und Marginalisierten:

Selbstbekenntnis, Widerstand und Resilienz, Überleben, Erinnerung und schließlich die eigentliche Tatsache der Existenz.“


Die Kampagne zur 2ND Roma Biennale

„Kunst ist kein Luxusgut. Insbesondere in der Pandemiezeit und angesichts der vielen Krisen auf der Welt ist Kultur notwendiger denn je.  Sie stellt für uns eine Chance auf Selbstermächtigung und Solidarität mit allen, denen keine Sicherheit zugestanden wird, und die von der Teilhabe an lebensnotwendigen Ressourcen ausgegrenzt werden oder durch Abschiebungen gar daran gehindert werden, hier zu sein. 

Die 2. Roma-Biennale WE ARE HERE! ist deswegen antiinstitutionell, antielitär und partizipativ. 

Wir machen sie für jede*n zugänglich, um sie im öffentlichen Raum und online zu erfahren, mit nach Hause zu nehmen und vor allem im eigenen Kiez zu verbreiten. An Plakatwänden und Plakatstellen, an Schaufenstern und überall im Stadtraum werden Kunstplakate ausgehängt, sie werden zum Mitnehmen in Buchläden, Cafés, Community-Läden und Galerien, aber auch weltweit online zum Anschauen und Herunterladen verfügbar sein. 

Neben der Plakatgalerie bietet die Website roma-biennale.com eine Reihe weiterer Kunstwerke an, wie z.B. Videokunstwerke, Songs und Texte, die die Plakatkampagne begleiten. Online- und Open-Air-Veranstaltungen sowie Interventionen im öffentlichen Raum begleiten während der knapp acht Monate die Biennale-Kampagne.“ 

Weitere Informationen gibt es hier: https://roma-biennale.com/kampagne/


Gabi Jimenez „Futuroma“

Gabi Jimenez lebt und arbeitet in Frankreich. Er engagiert sich seit langem für die Erinnerung an Tragödien und soziale Ungerechtigkeit und für die Sichtbarkeit des Lebens derer, über die man nicht spricht. Er ist einer der führenden Künstler aus diskriminierten Minderheiten, der dazu beigetragen hat, dass sich aus dem ersten Roma-Pavillon auf der Internationalen Biennale von Venedig 2007, Paradise Lost, in dem Jimenez‘ Arbeiten gezeigt wurden, eine internationale Kunstbewegung entwickelt hat. Im Jahr 2011 hielt er das erste internationale Seminar über die Kunst und Kultur der Roma in Spanien ab. 2013 kaufte ihm der französische Staat nach seiner Ausstellung im DIHAL – Interministerielle Delegation für Unterkunft und Zugang zu Wohnraum in Paris – zwei Gemälde ab, die „Le Grand Paris“ darstellen. 

Im Jahr 2014 erhielt Gabi Jimenez den Preis für Malerei und plastische Kunst des spanischen Kulturministeriums. Im selben Jahr erwarb der Präsident des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte eines seiner Werke, das nun im Zimmer des Richters ausgestellt ist. 

Im Jahr 2016 wurde das Werk Karawane unter zwei Zypressen in San Sebastian (Spanien), der europäischen Hauptstadt der Kunst, während der Ausstellung Tratado de Paz unter mehr als 300 Werken von Künstlern wie Goya, Rubens, Murillo, Picasso, Ribera und Sophie Ristelhueber ausgestellt.

Weitere Informationen gibt es hier: gabijimenez.fr


Delaine Le Bas “Romani Embassy”

Delaine Le Bas wurde 1965 in Worthing, U.K., geboren. Sie studierte an der St Martins School Of Art in London. Delaine ist eine interdisziplinäre Künstlerin, die Installationen, Performance, Fotografie und Film schafft. 

Ihre Arbeiten befassen sich mit Fragen der Identität, Rassismus, Geschlecht, Sexualität und der anhaltenden Gewalt und Ausgrenzung gegen diejenigen, die in der Gesellschaft als „die Anderen“ wahrgenommen werden. 

Sie war eine der sechzehn Künstler*innen, die Teil von Paradise Lost. The First Roma Pavilion bei der Venedig Biennale 2007 waren. Mit ihrem verstorbenen Ehemann, dem Künstler Damian Le Bas, arbeitete sie an ihren Installationen Safe European Home? (2011-2017) und produzierte 2017 gemeinsam mit ihm die Bühnenkunstwerke und Kostüme für Roma Armee am Maxim Gorki Theater Berlin. 

Delaine schuf 2015 die Romani Embassy. Sie hat mit ihrem Sohn, dem Schriftsteller Damian James Le Bas, Performance- und Textarbeiten geschaffen. Ihre Arbeiten wurden auf der Venedig Biennale 2007, 2017 & 2019, Gwangju Biennale 2012, Critical Contemplations Tate Modern 2017, ANTI – Athens Biennale 2018 gezeigt. Zu den jüngsten Projekten gehören Kostüme für Rewitching Europe, das im November 2019 am Maxim Gorki Theater in Berlin uraufgeführt wurde, und eine neue Installation und Performance Witch Hunt III im Auftrag von Gorki für den 4. 

Berliner Herbstsalon DE-HEIMATIZE IT!, der im Oktober 2019 eröffnet wurde. Delaine war eine der Künstler*innen bei The Crack Begins Within Berlin Biennale 2020 und schuf St Sara Kali George, eine Mixed-Media-Installation für The Storefront For Dissident Bodies.

Delaine wird von www.yamamotokeiko.com vertreten, die in London ansässig sind.

Weitere Informationen gibt es hier: yamamotokeiko.com

Und hier: romani-embassy.com


Gabi Jimenez + Damian Le Bas “Dont Piss Me Off”

Damian Le Bas wurde 1963 in Sheffield, U.K., geboren. Er studierte 1985 bis 1987 am Royal College of Art London und war einer der sechzehn Künstler*innen, die Paradise Lost, das erste Roma-Pavillon im Rahmen der Venedig Biennale 2007 realisierten. Zusammen mit seiner Frau, der Künstlerin Delaine Le Bas, kreierte er Safe European Home?, eine Reihe von Installationen, die seit 2011 in ganz Europa zu sehen sind. 

Er initiierte auch die zwei Werke Gypsy Revolution und Gypsy DaDa. Sein künstlerischer Fokus in den letzten Jahren lag bei Kartographie und Karten. Seine Werke wurden seit Ende der 1980er Jahre international ausgestellt, u.a. auf der Prager Biennale in den Jahren 2005 und 2007, der Venedig Biennale in 2007, auf der Third Edition Of The Project Biennale Art D-0 Ark Underground Bosnien & Herzegowina 2015 und der Göteborg International Biennale For Contemporary Art Extended im selben Jahr. 

Damian Le Bas produzierte das Kunstwerk und die Gemälde für die Roma Armee im Maxim Gorki Theater Berlin 2017 und war Initiator der First Roma Biennale COME OUT NOW! 2018. Damian Le Bas verstarb Anfang Dezember 2017.

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